Samstag, 1. November 2008

Typograpy und Prokrastination

Sascha Lobo und Kathrin Passig haben ein Buch geschrieben, das "Aufschieberitis" als Phänomen der Gesellschaft der 100 Möglichkeiten erklärt.
Ganz wissenschaftlich nennt sich dies: 'Prokrastination'[die], das Verhalten von Menschen, das Erledigen notwendiger, aber dem Einzelnen unangenehmer Dinge immer wieder zu verschieben.



Gebt bei YouTube das Stichwort 'Typography' ein!!
Dort entdeckt ihr weitere interessante Arbeiten, die diese "Anatomie der Buchstaben" mit Inhalten auf originelle Weise verknüpfen...--->zum Beispiel eine Szene aus dem Film Ocean's Eleven:


Montag, 11. August 2008

Wie man bloggt...

Der Podcast:
1. datei formatieren wav. -> mp3 dann mit mp3tag (runterladen aus i-net mp3tag.de)
foto einfügen und channel beschreiben
2. auf podhost.de hochladen nachdem man sich dort angemeldet hat
-> rss-feed (URL) wird generiert
3. feed adresse auf podcast.de hochladen... alternativ podster.de


wie man erfolgreich bloggt:

Die 5 SMO Regeln nach Rohit Bhargava (kleiner Auszug aus dem 17 Punkte -Plan) :

1. Increase your linkability -> machs leicht dich zu verlinken und verlinke andere Userpages

2. Make tagging und bookmarking easy -> ermögliche es zu taggen und bookmarks zu setzen

3. Reward inbound links -> Belohnung von Links, setze Trackbacks

4. Help your content travel -> ermögliche es das Inhalte von dir mehrfach verwertet werden können und verlinke diese auch auf deine Seite zurück

5. Encourage the mashup -> erhöhe die Chance Inhalte cross-medial anzubieten






Rohit Bhargava mit Personal Brand Award 2007

Samstag, 2. August 2008

Feature

Eine Partei ohne Volk
Erstmals in der Geschichte hat die CDU mehr Mitglieder als die SPD

Es ist schönstes Sommerwetter in Bielefeld, die Genossen der SPD feiern das traditionelle Sommerfest. Man kennt sich schon seit Jahren, in diesem ehemals reinen Arbeiterviertel.
Damals in den 30´er Jahren erwarb die sozialistische Baugenossenschaft Grund für den Bau von Arbeiterwohnungen. Die Wohnungen sollten günstig sein, bezahlbare Mieten, auch für einen Familienvater mit drei Kindern und kleinem Lohn.

Es ist heute immer noch ein Viertel in dem überwiegend SPD- Mitglieder wohnen. Auch der 65 jährige Rentner Karl Heinz Führing war Arbeiter, Elektroinstallateur und seine Familie lebt seit Generationen in diesem Stadtteil.
Er ist stolz auf seine Vorfahren und die Mitgliedschaft in der SPD. Wie sollte es anders sein, selbst sein Opa gehörte schon der Partei an.„ Zur SPD gehören ist nicht nur Mitgliedschaft, es ist eine Art Zusammengehörigkeit, die über Generationen und ein Leben anhält“, erzählt Führing stolz, was die umsitzenden Rentner am Kaffeetisch unter dem roten Sonnenschirm mit kräftigem Nicken bestätigen.

Das Parteibuch der SPD, nicht nur Mitgliedsnachweis,
die eingeklebten Sondermarken zeugen von gelebter Geschichte.


Alle erinnern sich noch gut an die Zeit, als ihre Partei noch eine andere war, eine die für die Arbeiter kämpfte und nicht hauptsächlich denen hilft, die ihr Geld schon gut in eine Ecke gelegt haben. Manchmal verzweifelt Führing an seiner eigenen Partei. Austreten will er trotzdem nicht- noch nicht.
Er zählt noch zu den treuen Genossen, die ihr Parteibuch noch nicht nach Berlin an den SPD-Generalsekretär Hubertus Heil geschickt haben. Vielen Genossen reicht es, auch Führing kennt einen ehemaligen Kollegen, der die Partei nach 20 Jahren Mitgliedschaft wütend und mit etwas Wehmut verlassen hat. Die Reformpolitik Agenda 2010, Hartz IV und die Rente mit 67 sind für sie ein unverzeihlicher Kursschwenk. Die SPD zählt erstmals in der Geschichte weniger Mitglieder als die CDU/CSU. Doch das liegt keineswegs an steigenden Mitgliedszahlen der Konservativen. In diesen Tagen ist es ist ein Wettlauf darum, wer am wenigsten Wähler verliert. Ein Rennen, das nicht die Partei, die zuerst das Parteiziel erreicht gewinnt, sondern die Partei gewinnt, der zuletzt die Wähler ausgehen. Klare Linien gibt es im Moment nicht- in beiden Parteien. Genau das macht auch die Parteibasis der CDU, sowie SPD ratlos. „ Wenn ich so einen Clement hör da fragt ich mich; was macht der in der SPD, die Linken der SPD werden in eine Ecke gedrängt und die Partei ist nur noch eine Karriereleiter“, sagt Führing verbittert.
Eine CDU-Familienministerin Ursula von der Leyen, die Pläne hat, die von Sozialdemokraten stammen könnten und eine Agendapolitik von Gerhard Schröder, die vom SPD-Programm stark abweicht und ungewohnt wirtschaftsnah ist, stiftet Verwirrung unter den Parteimitgliedern.
Das Vertrauen in die eigene Partei lässt nach, wenn sich die Positionen angleichen ist dem Wähler nicht klar, warum er ausgerechnet seine Partei noch wählen sollte, wenn sie doch nicht ihre Grundsätze einhält.

Führings Gründe, warum er noch nicht ausgetreten ist, erzählt er mit einem bitteren Lächeln, es gibt für ihn keine Alternative. Die Linke wählen kommt für ihn nicht in Frage, die haben zwar die Grundsätze der alten SPD aufgenommen, aber die Umsetzung scheint ihm wenig realistisch. “Alles bloßer Populismus, die wählt man doch nur um es seiner SPD zu zeigen, aus Trotz!“ und CDU wählen ginge für einen alten Arbeiter wie ihn gar nicht, selbst wenn sich die Konservativen anstrengen und soziale Ideen der SPD klauen. Eine Partei die sich ohne großes Hinterfragen hauptsächlich auf alte Werte beruft, aber trotzdem nicht an die schwächeren der Gesellschaft denkt ist für Führing nicht vertretbar.

Der Austritt von den alten Genossen, ist für viele die einzige Möglichkeit ihren Unmut zu zeigen. Denn was ist eine Volkspartei ohne Volk- machtlos. Ungewöhnliche Bündnisse können nicht mehr ausgeschlossen werden um regierungsfähige Mehrheiten zu erhalten.
Eine Schwächung der beiden Volksparteien ist zwar neu in der deutschen Geschichte doch eine Gefahr für die Demokratie sehen die Wähler darin nicht. Im benachbarten Europa sind Bündnisse zwischen einer alten sozialdemokratischen Partei und einer neuen linken Partei möglich. Berlin macht es uns in Deutschland auch vor. Wenn selbst die CDU mit den Grünen in Hamburg koaliert, die sonst unter Konservativen als Schmuddelkinder bezeichnet wurden, scheint doch einiges möglich.


Die ersten Grünen-Abgeordneten 1983
im Bundestag während einer Plenardebatte


Ein größeres Problem ist für die Parteien, das ihnen die Politikerpersönlichkeiten fehlen. Da ist es für Louise Hansen, langjähriges SPD-Mitglied, kein Wunder das Oskar Lafontaine so viele Arbeiter begeistert, der kann gut reden und ist einer der davon profitiert seine Meinung zu sagen. Ein Kurt Beck kann das ihrer Meinung nicht, er ist zu Konfliktscheu und möchte es allen Recht machen, was natürlich nicht geht. Wenn er dann doch mal seine Meinung verlauten lässt, dann kann er nicht mit der Kritik des Gegners umgehen und fühlt sich persönlich angegriffen. „Ein Willy Brandt hätte da noch längst nicht reagiert“, erinnert sich Frau Hansen.


Am späten Nachmittag wird zum Ausklang des Sommerfestes noch gesungen, das ist auch Tradition: „Und wir schreiten Seit' an Seit' und mit uns zieht die neue Zeit.“ Jetzt nagt sie eher an der SPD, von der einen Seite ragt Die Linke herein und von der anderen Seite eine beim Volk beliebte Kanzlerin Merkel.




Montag, 14. Juli 2008

CABARET- Besuch am Samstag


Man kann sich in einer Bar um den Verstand saufen. Wenn man dort aber einen gelungenen Cocktail aus Zeitgeist und Weingeist serviert, dann wird der Besucher gleichermaßen geschüttelt und gerührt. In der hannoverschen Staatsoper steht jetzt „Cabaret“ auf dem Sommerspielplan. Und dieses Musical geht nicht nur in den Kopf und ans Herz, sondern auch in Beine. Die Berliner Bar jeder Vernunft, die zwar nebenbei auch ein Gastronomiebetrieb, vor allem aber ein – nicht subventioniertes! – Theater ist, gastiert mit ihrer erfolgreichen Produktion in Hannover. 120.000 Zuschauer haben diesen Hit bereits gesehen, in Hannover sollten noch ein paar Tausend mehr dazukommen. Bei der ausverkauften Premiere am Sonnabend gab es jedenfalls begeisterten Beifall.

Vincent Patersons Berliner „Cabaret“-Inszenierung zeigt beispielhaft, wie man mit überschaubaren Mitteln große Kleinkunst macht. Momme Röhrbeins Bühnenbild ist angewandter Minimalismus: ein angedeutetes Zugabteil, die mit verschiebbaren Wänden markierte Pension von Fräulein Schneider und der Obstladen von Herrn Schultz. Und ein bisschen Glitter und Glanz für den Kit Kat Klub, in dem die einen Mäuse machen und die anderen das Mausen nicht sein lassen können.

Diese Produktion hält sich von übersteigerter Broadway-Ambition ebenso fern wie von Volksaufklärung, zu der deutsche Inszenierungen des Stücks in der Vergangenheit gern neigten. Die Bedrohung durch die Nazis bleibt fast Behauptung, die Hakenkreuze tauchen nur am Rande und als Armbinde auf. Aber das passt zu John Kanders Musik, die den Völkischen mit dem Song „Der morgige Tag ist mein“ eine als Volkslied verkleidete Drohung in den Mund legt.

Sophie Berner (FOTO, ganz unten) als Sally Bowles ist umwerfend! Sie hat eine Bühnenpräsenz, die auch ein Opernhaus füllt, sie singt, tanzt und spielt fabelhaft und muss sich neben prominenteren Vorbildern, die diese Rolle in Deutschland verkörperten, nicht verstecken!

Dieses Stück handelt von zwei Liebesgeschichten, die an den Zeitläuften scheitern – und daran, dass die Frauen nicht die Kraft oder die nötige Einsicht haben, für ihre Liebe zu kämpfen.

Und auch wenn alle immer zuerst an die Tinteltangeltänzerin Sally Bowles denken, die faszinierendere, vielschichtigere Rolle ist die der Zimmerwirtin Fräulein Schneider, die auf ihre späten Jahre noch eine herbstzeitlose Liebe erfährt, sich dann doch nicht traut, weil ihr Verehrer, der Obsthändler Schultz, Jude ist, sie aber für ihr Gewerbe einen Gewerbeschein benötigt und sich deshalb mit kommenden Herrschern nicht anlegen will.
Hier ist Eva-Maria Hagen zu bewundern. In jedem Wortsinne, denn es geht nicht um Tonhöhen, sondern um Zwischentöne. Peter Kock gibt ihren Verehrer mit stiller Noblesse.

Eric Rentmeister als Conférencier ist glamourös. Das ganze Personal des Kit Kat Klubs zeigt, wie wunderbar das Ensemble der Bar jeder Vernunft hoch professionell Halbprofis darstellen kann. Schließlich beweist ja auch die Kit Kat Band unter der Leitung von Adam Benzwi, dass man auch in kleiner Besetzung große Show machen kann.

Das ist sehenswert, hörenswert und empfehlenswert.

(HAZ)

Fräulein Schneider (Eva-Maria Hagen) und
ihr Verehrer Schultz (Peter Kock)
Sophie Berner

...und für alle die mehr wissen wollen:
http://www.eva-maria-hagen.de/
(Eva-Marias Homepage)

http://www.agenturnsm.de/
(Sophie Berner zu finden unter der Rubrik "Schauspieler")

Fotos von mir in der Seitenleiste als Diashow ===>

Donnerstag, 10. Juli 2008

Freitag, 27. Juni 2008

Glosse zur EM


Männer sind so weich


Mein geliebter Held,

gern hätte ich dich für mich allein, du anmutiger Adonis.
Ich muss dich aber mit Millionen anderen Bewunderern und deiner Mannschaft teilen.


Das Stadion ist deine Wettkampfstätte.
Trotz deiner gestählten Muskulatur ist das Beinspiel tänzerisch leicht und elegant.
Du kennst im Rudel keine Gnade für den Gegner und im Rudel sehe ich dich am liebsten- wild, entschlossen, kämpferisch. Du kämpfst im Kader bis aufs Blut, manchmal prallen sogar Schädel aneinander, doch du
läufst weiter, um den Gegner zu besiegen. Du kämpfst wie ein Mann.

Doch zeigst du eine neue Seite, wenn dich die Freude über den Teil-oder Endsieg übermannt. Emotionen, die man sonst nur Frauen zugesteht, bemächtigen sich deiner. Du und deine Mitstreiter werft euch im Übersprung auf den Boden, liegt euch in den Armen, lasst den Tränen freien Lauf.Selbst das Küssen ist euch nicht fremd. Homoerotik nennen es manche sogar. Die weiblichen Lustobjekte stehen weit entfernt, am Rande des grünen Schlachtfeldes.

Zu weit weg um mit euch Männern die Freude zu teilen, „Mann“ kann diese Freude nur mit seinen engsten Männerfreunden auf dem Platz teilen. Die Frau des Helden muss sich mit der Restfreude nach dem Kampf zufrieden geben.

Auch wenn es eine Niederlage zu verschmerzen gilt, sucht der niedergeschlagene Kämpfer Trost bei seinen Kameraden.
Nur sie können mit ihm fühlen und ihn verstehen, was es bedeutet das Feld als Verlierer zu räumen. Männer können so weich sein, bis der Kampf aufs Neue beginnt und es wieder heißt; der Ball ist rund und ein Spiel dauert neunzig Minuten.

Montag, 16. Juni 2008

Die Zuglaufkatze- eine vom Austerben bedrohte Art



Nur wenige wissen, dass es sie überhaupt gibt: die Zuglaufkatze.
Das Ruhrgebiet ist ihre Heimat, genauer gesagt die Zeche.
Die wenigen Exemplare, die noch in den letzten 8 Zechen im Ruhrgebiet leben, teilen sich unterirdisch den engen Lebensraum.
Ende 2008 wird es nur noch 6 Zechen geben. Der Lebensraum der Zuglaufkatze ist bedroht!
Gibt man bei Google als Stichwort "Zuglaufkatze" ein, so erhält man gerade noch 61 Treffer.
Die Zuglaufkatze hat es nicht geschafft ihren Bestand in der modernen Welt zu sichern.
Sie ist ein Relikt aus den Tagen als noch Manni mit seinen Kumpels den Weg ins Reich der Kohle antrat. Tag für Tag legt sie ihre festgelegten Wege im Grubengebäude zurück.
Damals hatte die Zuglaufkatze noch Gesellschaft vom Kanarienvogel, den jeder Bergmann dabei hatte und das "Schlagwetter"ankündigte, Methan-Explosionen die Kohlenstaubexplosion hervorrufen. Heute sind Kanarienvögel nicht mehr nötig, denn die "Benzin-Sicherheitslampe" ersetzt ihre Dienste. Und die Zuglaufkatze verrichtete von da an einsam ihre Arbeit.
Nur noch eine verwandte Art der Laufkatze, die überirdisch dem Menschen beim Transport hilft, hat noch größere Chancen zu überleben, ihr Lebensraum ist noch nicht derartig bedroht. Mit dem Sterben der Zechen ist der Untergang der Zuglaufkatze besiegelt.
Bleibt uns nur zu hoffen, dass die letzte von ihrer Art nicht allzu früh stirbt und in Vergessenheit gerät:
Glück auf, Zuglaufkatze!

Freitag, 25. April 2008

Ewiges Leben leicht gemacht!


Niemand sollte das ewige Leben vorschnell als bloßen Traum verwerfen.
Das erste Menschenpaar auf Erden besaß auch eine blühende Gesundheit.
Als Adam und Eva den von Gott kredenzten paradiesischen Obstsalat aßen, waren sie glücklich, schlank und voller Vitalität. Genau so, wie es sich für die Krone der Schöpfung geziemt.
Gut, da gab es ein klitzekleines Problem mit einem Apfel, seitdem sieht es mit der täglichen Ration für uns Menschen an paradiesischem Obstsalat schwierig aus.
Aber Gott hatte Erbarmen.
Er schickte dem modernen Mensch die Spezies der Gesundheitspäpste.
Sozusagen Gottes „Obstsalat-austeilende“ Stellvertreter auf Erden.
Wem der Gedanke zusagt, in einem Fitnessparadies auf Erden zu leben, der sollte sich durch nichts davon abbringen lassen, die Erkenntnis der Fitness- und Gesundheitspäpste zu erlangen. Es ist ganz normal um 4.30 Uhr aufzustehen und noch vor dem Bio-Frühstücksriegel schnell eine anderthalbstündige Runde um den Block zu hecheln.
Der Fitnesspapst an sich liebt die Menschen. Nur der noch nicht Erleuchtete denkt, es gehe ihm ums Geld. Dabei ist das purer Altruismus und der Wille, die Menschheit vom Speck zu befreien, der ganz unästhetisch über den Hosenbund gewachsen ist. Und wie verbreitet man diese Lehren am Besten? Richtig: Jeder Papst braucht eine Bibel!
Das ist so sicher wie das „Amen“ in der Kirche.
Meist kommen sie mit so ansprechenden Titeln daher wie:

  • forever young

  • Winterspeck ade

  • biblisches Alter leichtgemacht oder

  • Bekenntnisse eines Ovo-Lacto-Vegetariers.

Die Erkenntnisse aus diesen heilbringenden Werken können uns heute schon von Nutzen sein. Sie geben Antworten auf die schwierigsten und beunruhigendsten Fragen.
Nur wenn wir uns von ihnen anleiten lassen, können wir eine Freundschaft mit unserem Körper entwickeln. Für einen echten Körperkultjünger sind mindestens zehn Bücher Pflichtlektüre. Schade nur, dass sich nicht jeder das gesamte
Œuvre zulegen kann, schließlich kostet es eine Kleinigkeit.
Aber selbst daran hat ein ganz besonders engagierter Vertreter der Gesundheitspäpste, Hademar Bankhofer gedacht. Er pilgert von Talkshow zu Talkshow und bekehrt die letzte chipsknabbernde Couchpotato.
Wer sich diesem Fitness- und Schlankheitsideal noch entzieht, ist selber Schuld und hat es nicht verdient schlank zu sein und fast unendlich zu leben!



Sonntag, 6. April 2008

Hello, World!

Kommentar für "Printjournalismus"


Kommentar _____


Eisbären gehören nicht in den Zoo

Der mediale Ausverkauf von Knut, Flocke & Co.



Im letzten Jahr konnte sich der Berliner Zoo über mangelnde Besucherzahlen kaum beklagen und das einzig und allein wegen eines Eisbären namens Knut. Wie süß, denken viele. Einige sehen in ihm sogar das Klimawandel-Maskottchen. Doch schaut man genauer hinter die plüschige Fassade des medialen Rummels, kann man nur zu dem Schluss kommen: Es ist nicht die Bestimmung von Eisbären, hinter Gittern niedlich in die Kameras von weltweit angereisten Journalisten zu blinzeln. Außer vielleicht, die Eisbären wollen der Marketingmaschinerie Geld in die Kassen spülen. Selbst renommierte Tageszeitungen konnten sich nicht dem Bären und seiner verkaufsfördernden Wirkung entziehen. Kritische Anmerkungen sucht man meist vergebens. Zum Beispiel die Verlogenheit, mit der manche Journalisten über den Eisbären berichten. Bestenfalls soll er eine Warnung für alle Klimasünder sein, aber wie die internationalen Besucher und Journalisten angereist sind, interessiert keinen. Zu Fuß? Wohl eher nicht. Um den Eisbären zu sehen, haben sie kräftig dazu beigetragen, dass CO2 ausgestoßen wird. Den frei lebenden Artgenossen von Knut hilft dies sicher nicht, im Gegenteil.

Sollte man nicht einen ehrlicheren Artenschutz betreiben?

Die Zoos versuchen ihre Position, Eisbären in Gefangenschaft zu halten, damit zu rechtfertigen, dass dies zur Arterhaltung und Genvielfalt beiträgt. Mag sein, dass dieses Argument zu einem gewissen Grad auch zutrifft. Ist der Eisbär aber einmal an das Zooleben gewöhnt, sieht es mit der Freilassung in die Natur schwierig aus. Das Robbenjagen hat er im Zoo nicht gelernt. Zudem ist der Eisbär ein „Wanderer“. Diese genetisch festgelegte Eigenschaft, den Nordpol zu umwandern, kann er in Zoos nicht ausleben. Der Hospitalismus ist häufig die Folge.

Das kann kein schönes Bild für Tierfreunde sein.

Das Ziel sollte vielmehr die Erhaltung des natürlichen Lebensraums sein. Allein die Aufmerksamkeit auf den bedrohten Lebensraum zu lenken, reicht nicht aus. Der Spendenanteil im Kaufpreis des Stofftiers „Knut“ zugunsten bedrohter Eisbären genügt nicht und beruhigt höchstens das schlechte Gewissen bei der nächsten Autofahrt.